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Seckacher Bahnhof
Der im Jahre 1866 errichtete Bahnhof Seckach ist seit dem Jahre 1887 ein regionaler Bahnknotenpunkt, denn er verknüpft die Badische Odenwaldbahn Heidelberg – Würzburg mit der Madonnenlandbahn Seckach – Miltenberg. In früheren Jahren gab es umsteigefreie Verbindungen bis nach Berlin und Dresden und außerdem pulsierte hier das gewerbliche Leben, wenn man nur an den Umschlag von Stückgut- und Expressgutsendungen, des Gipses aus dem Seckacher Gipsbergwerk sowie allerhand landwirtschaftlicher Produkte zurückdenkt. Im Ergebnis wurden ganze Güterzüge zusammengestellt und abgefertigt und außerdem war bis 1974 auch die Post im Bahnhof untergebracht. Die Verlagerung des Güterumschlags auf die Straße, die Privatisierung von Post und Bahn sowie die Rationalisierung des Bahnbetriebs haben das Bahnhofsgelände und das ehem. Empfangsgebäude selbst Mitte der 90er Jahre aber leider in einen Dornröschenschlaf versinken lassen. Wo früher bis zu 60 Menschen Arbeit fanden, wird heute alles ferngesteuert. Die Einführung der S-Bahn Rhein Neckar im Jahre 2003 hat zwar zu einer spürbaren Renaissance des Bahnfahrens geführt, aber der Bahnhof samt Freigelände stellte über viele Jahre eine Brachfläche dar.
Mit dem Ziel, diesen städtebaulichen Missstand zu beseitigen, hat sich die Gemeinde Seckach im Rahmen der Städtebaulichen Sanierungsmaßnahme „Ortsmitte Seckach II“ auch die Revitalisierung des ehem. Empfangsgebäudes auf die Fahnen geschrieben. Bereits der Kauf des Gebäudes durch die Gemeinde im Jahre 2008 ist ein deutliches Indiz für diesen Willen. Nach vielen Jahren der Suche zeichnet sich nun ab, dass ein ernsthaft interessierter Investor gefunden wird, der eine Arztpraxis und acht Wohnungen schaffen möchte. Zusammen mit den bereits erledigten Maßnahmen wie z.B. die Umgestaltung der Bahnhofstraße, die Neubebauung des Lamm-Areals und die Ausweisung eines kleinen Gewerbegebietes auf dem ehem. Güterhallengelände wird die Belebung des südlichen Ortseingangs von Seckach hoffentlich schon in wenigen Jahren abgeschlossen sein.