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Ein Überblick
Die Gemeinde Seckach kann mit ihren Ortsteilen Seckach, Großeicholzheim und Zimmern auf eine weit zurückreichende Geschichte blicken, wenn auch die geschichtlichen Quellen nicht gerade üppig sprudelten. Die urkundliche Ersterwähnung nach dem Lorscher Codex datieren aus den Jahren 775 (Großeicholzheim), 782 (Zimmern) und 788 (Seckach). Die Gemarkung dürfte jedoch bereits viel früher besiedelt worden sein. Diese Vermutung wird durch den Namen "Seckach", der von dem vordeutschen Wort "sequ-ana" (nasssein = Wasser, Fluss) abgeleitet wird, begründet.
Der Aufenthalt der Römer auf der Gemarkung ist durch Bodenfunde nachgewiesen. Überreste von römischen Meierhöfen fanden sich in Großeicholzheim, insbesondere das sogenannte Heinehaus im Gewann Amelsbach. Im Zuge der fränkischen Landnahme siedelte sich dieser Volksstamm hier an und vermischte sich mit den Resten der keltisch-römischen Bevölkerung. Unser Gebiet gehört dabei zum fränkischen Gau Wingartheiba (Weingartengau). Nach der Gründung des Zisterzienserklosters Seligental 1236 erwarb dieses Güter in Seckach und Zimmern, die dadurch zu Klosterdörfern wurden. Nach Aufhebung des Klosters 1568 wurden beide kurmainzisch, Großeicholzheim bereits 1561 kurpfälzisch.
Bis ins 16. Jahrhundert gab es in Seckach und Großeicholzheim jeweils einen eigenen Ortsadel. Das ehemalige Wasserschloß der Herren von Eicholzheim, das 1773/77 seine heutige Gestalt erhielt und 1840 von der Gemeinde erworben wurde, dient heute als Kulturzentrum mit Heimatmuseum. Durch den Reichsdeputationshauptschluß gelangte unser Gebiet 1803 zum neuen Fürstentum Leiningen, um dann bereits 1806 dem Großherzogtum Baden zugeordnet zu werden. Bis 1828 zum Amt Osterburken gehörig, kamen Seckach und Zimmern danach zum Bezirksamt Adelsheim und 1936 zum Kreis Buchen. Im Zuge der Gemeinde- und Kreisreform wurde die zum 1.1.1972 neugebildete Gemeinde Seckach Bestandteil des Neckar-Odenwald-Kreises mit Sitz in Mosbach. Kirchlich wurde Seckach, vorher zu Schlierstadt gehörig, 1448 zur eigenen Pfarrei erhoben, zu der heute auch - mit Unterbrechungen - Großeicholzheim und Zimmern als Filialgemeinden gehören.
In Großeicholzheim führten die Ortsherren die Reformation ein. Die evangelische Kirche wurde in der 1. Hälfte des 16. Jahrhunderts erbaut. Die katholische Kirche St. Sebastian in Seckach entstand 1859/66 und erfuhr 1974/80 eine grundlegende Sanierung und Erneuerung. Die dem heiligen Andreas geweihte Kirche in Zimmern wurde 1805 erbaut und die kath. Kirche St. Laurentius in Großeicholzheim stammt aus dem Jahre 1819. Zur Gemeinde (Gemarkung Seckach) gehört auch das Kinder- und Jugenddorf Klinge, das, 1946 in den Wirren der Nachkriegszeit von Pfarrer Heinrich Magnani gegründet, Kindern und Jugendlichen ohne Familie ein neues Zuhause bietet. Heute werden bis zu 180 Kinder und Jugendliche betreut, die in ihren Ursprungsfamilien nicht mehr bleiben können.